Neue Stärken entdeckt
Als der einstige Traumberuf zum Alptraum wurde, stand Marieke Bartling vor einem Umbruch, den sie dank professioneller Unterstützung meisterte. „Meine verborgenen Talente auch im Job zu nutzen, war ein riesiger Ansporn für mich“, erklärt sie ihren Erfolg beim beruflichen Neustart. Nach der Umschulung zur Technischen Produktdesignerin in einem Berufsförderungswerk sind ihre entdeckten Stärken heute sehr gefragt.
Berufliche Neuorientierung
Auch wenn sie es sich selbst zunächst nicht eingestehen wollte: Aus dem Berufswunsch, Menschen in Not zu helfen, wurde plötzlich eine Qual. „Ich konnte nicht mehr schlafen, habe ständig gegrübelt und fühlte mich total kraftlos und leer“, erinnert sich Marieke Bartling. Viele Notfälle hatte sie in sieben Jahren als Rettungsassistentin versorgt und die Erlebnisse zu häufig mit nach Hause genommen. Trotz dieser Symptome, die – wie sie im Nachhinein von den Ärzten erfuhr – typisch für eine Depression sind, arbeitete sie anfangs noch weiter. „Ich wusste zwar, dass es mir nicht gutgeht und etwas nicht stimmt, aber für weitere Schritte war ich nicht bereit.“ Erst als sie sich in psychotherapeutische Behandlung begab und die Diagnose Depressionen lautete, fügte sich für sie das Krankheitsbild zusammen. Während einer medizinischen Rehabilitation legte ihr der Sozialmedizinische Dienst der Klinik dann nahe, den Beruf zu wechseln.
Berufsfindung im BFW
Um ihren Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) zügig geltend zu machen, füllte die 36-Jährige den Antrag noch in der Einrichtung aus – und schöpfte schnell neuen Mut, diese Entwicklung auch als einmalige Chance zu sehen. „Mir lag es schon immer, Neues kennenzulernen und vorhandene Interessen zu vertiefen. Die Perspektive, das auch beruflich tun zu können, hat mir sehr geholfen!“ Die berufliche Reha wurde von der Deutschen Rentenversicherung umgehend bewilligt. Eine Berufsfindung im Rahmen eines Reha-Assessments half ihr, bisher verborgene Talente an sich zu entdecken, wie ihr ausgeprägtes Verständnis für Computerprogramme und gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Als Abschluss dieser Maßnahme stand die Empfehlung, eine Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin zu machen.
Rückkehr in Arbeit
Wichtig für den Erfolg der beruflichen Wiedereingliederung war die professionelle Unterstützung in einem Berufsförderungswerk – auch in Form eines Reha-Vorbereitungstrainings. „Dass ich hier nach längerer Zeit ohne Arbeit und nach der Vorerkrankung intensiv auf die konkreten Anforderungen der zweijährigen Umschulung vorbereitet wurde, hat mir weitergeholfen und den Einstieg sehr erleichtert.“ Heute arbeitet Marieke Bartling in dem Betrieb, in dem sie schon ihr Praktikum während der Umschulung gemacht hat, dem Sondermaschinenbauer copperING in Wernigerode. „Das technische Denken fordert mich – und das ist auch gut so“, betont sie selbstbewusst. „Denn sobald ich mich in etwas reingefuchst habe, macht mir die Erledigung der Aufgabe noch viel mehr Spaß.“
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